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Das ist der größte See in Europa

größte See Europa

Seen faszinieren seit jeher. Sie wirken beruhigend, bieten Raum für Naturbeobachtung, Erholung oder einfach nur eine kurze Auszeit vom Alltag. Doch wie groß kann ein See eigentlich werden? Und wo in Europa liegt der flächenmäßig größte von ihnen? Wer sich für Geografie interessiert, wird bei dieser Frage vielleicht überrascht sein. Wir klären deshalb heute: Wie heißt der größte See in Europa und wo liegt er?

Wie bestimmt man die Größe von Seen?

Wenn von der Größe eines Sees die Rede ist, meint man in der Regel seine Fläche – also wie viel Quadratkilometer Wasser sich an der Oberfläche ausbreiten. Diese Messgröße ist am gebräuchlichsten, da sie sich relativ konstant halten lässt und gut vergleichbar ist. Andere Kennzahlen wie Volumen oder Tiefe sagen zwar viel über das Wasservorkommen aus, ändern aber nichts daran, wie weit ein See reicht.

Zur vollständigen Einordnung spielen noch weitere Merkmale eine Rolle:

  • Länge und Breite: Wie weit sich der See von einem Ufer zum anderen erstreckt
  • Maximale Tiefe: Der tiefste Punkt, der oft weit unter dem Durchschnitt liegt
  • Mittlere Tiefe: Ein guter Indikator für das Wasservolumen
  • Höhenlage: Beeinflusst Klima, Zuflüsse und Nutzbarkeit

Für diesen Text zählt aber nur eines: die Fläche. Und die führt uns direkt zum Spitzenreiter Europas.

Der größte See in Europa

Wer glaubt, der größte See Europas läge in Mitteleuropa oder Skandinavien, wird beim Blick auf die Karte Russlands eines Besseren belehrt. Der Ladogasee übertrifft alle anderen europäischen Seen deutlich an Fläche. Die Antwort auf die Frage lautet also: Der größte See in Europa ist der Ladogasee in Russland.

Der See befindet sich im nordwestlichen Teil Russlands, nahe der Stadt Sankt Petersburg. Dieser Teil des Landes zählt geografisch zu Europa. Die geografische Grenze zwischen Europa und Asien verläuft im Uralgebirge, entlang des Flusses Ural und weiter südlich entlang des Kaukasus – deutlich östlich vom Ladogasee.

Russland ist ein transkontinentaler Staat. Etwa 23 % des russischen Staatsgebiets liegen in Europa, der Rest in Asien. Allerdings leben rund 75 % der russischen Bevölkerung im europäischen Teil – darunter auch in Städten wie Moskau und Sankt Petersburg. Deshalb wird Russland häufig als europäisches Land betrachtet, zumindest in kultureller und historischer Hinsicht.

Der Ladogasee: Der größte See Europas.
Der Ladogasee: Der größte See Europas.

Größe und Tiefe des Ladogasees

Der Ladogasee ist rund 17.700 Quadratkilometer groß. Damit ist er etwa viermal so groß wie der Bodensee. An seiner tiefsten Stelle misst er ungefähr 230 Meter. Die maximale Länge beträgt rund 220 Kilometer, die größte Breite etwa 130 Kilometer. Gerade bei klarem Wetter wirken die Ufer fast wie ein Meereshorizont.

Wo liegt der Ladogasee?

Er liegt im nordwestlichen Teil Russlands, nicht weit von Sankt Petersburg entfernt. Von dort aus erreicht man ihn mit dem Auto in wenigen Stunden. Die Nähe zur Ostsee sorgt dafür, dass das Klima hier feuchter ist als weiter im Landesinneren.

Wichtige Zuflüsse und Abfluss

Die Wolchow ist der bedeutendste Zufluss. Sie bringt Wasser aus dem Ilmensee in den Ladogasee. Daneben münden zahlreiche kleinere Flüsse ein, darunter Swir, Syas und Tichwinka. Der einzige Abfluss ist die Newa, die den See mit der Ostsee verbindet. Über sie fließt ein erheblicher Teil des Wassers in Richtung Finnischer Meerbusen.

Bedeutung des Ladogasees

Der See ist ein wichtiger Trinkwasserspeicher und ein bedeutender Verkehrsweg. Im Winter dient er stellenweise als natürliche Eisstraße. Historisch spielte er im Zweiten Weltkrieg eine Rolle, als über den zugefrorenen See Versorgungsgüter in das belagerte Leningrad gelangten. Auch heute wird er fischereiwirtschaftlich genutzt, ist Lebensraum für seltene Vogelarten und zieht Naturfreunde an.

Das sind die 10 größten Seen in Europa

Abgesehen vom Ladogasee gibt es viele weitere beeindruckende Seen in Europa, die durch ihre Ausdehnung, Lage oder Wasserqualität bekannt sind. Die folgende Liste zeigt dir die zehn größten Seen gemessen an ihrer Fläche – sortiert vom größten zum kleinsten.

  1. Ladogasee – ca. 17.700 km², Russland
  2. Onegasee – ca. 9.700 km², Russland
  3. Vänern – ca. 5.650 km², Schweden
  4. Saimaasee – ca. 4.400 km², Finnland
  5. Lago di Garda – ca. 370 km², Italien
  6. Peipussee – ca. 3.550 km², Estland/Russland
  7. Lago Maggiore – ca. 212 km², Italien/Schweiz
  8. Genfersee – ca. 580 km², Schweiz/Frankreich
  9. Balaton – ca. 594 km², Ungarn
  10. Inarisee – ca. 1.040 km², Finnland

Die Reihenfolge kann je nach Quelle leicht variieren, vor allem bei Seen mit stark schwankendem Wasserstand. Trotzdem vermittelt diese Liste einen guten Eindruck davon, wo die flächengrößten Binnengewässer Europas zu finden sind.

Die größten Seen der Welt und in Deutschland

Wer den Blick über Europa hinaus richtet, erkennt schnell: Die größten Seen der Erde spielen in einer ganz anderen Liga. Der Kaspische See, obwohl eigentlich ein Binnenmeer, wird oft als größter See der Welt bezeichnet – mit rund 371.000 Quadratkilometern Fläche. Danach folgen der Oberer See in Nordamerika (etwa 82.100 km²), der Victoriasee in Afrika (ca. 68.800 km²) und der Michigansee (rund 58.000 km²).

In Deutschland sieht das ganz anders aus – hier fallen die Dimensionen deutlich bescheidener aus. Der größte See innerhalb der Landesgrenzen ist der Müritzsee mit etwa 117 Quadratkilometern. Zählt man grenzüberschreitende Gewässer mit, landet der Bodensee an erster Stelle. Er misst insgesamt rund 536 Quadratkilometer, wobei sich der Hauptteil auf deutschem, österreichischem und schweizerischem Gebiet verteilt.

An welchen der größten Seen kann man sicher und gut Urlaub machen?

Viele der größten Seen Europas sind nicht nur geografisch interessant, sondern auch gut für eine Reise geeignet. Dabei kommt es auf verschiedene Dinge an: Zugänglichkeit, Wasserqualität, Infrastruktur und Sicherheit. Einige eignen sich hervorragend für Badeurlaub, andere eher für Wanderungen oder Bootsfahrten.

  • Vänern (Schweden): Gut erschlossen, viele Campingplätze, klares Wasser – beliebt bei Anglern und Kanufahrern.
  • Saimaa (Finnland): Tausende kleine Inseln und stille Buchten – ideal für Paddeltouren und ruhige Tage in der Natur.
  • Genfersee (Schweiz/Frankreich): Umgeben von charmanten Städten, mit guter Anbindung und viel Kultur – besonders rund um Lausanne und Montreux.
  • Balaton (Ungarn): Warmes Wasser im Sommer, familienfreundliche Strände und ein breites Angebot an Unterkünften – sehr beliebt bei Badeurlaubern.
  • Lago di Garda (Italien): Kombination aus alpiner Kulisse und mediterranem Flair – Wanderungen, Wassersport, gutes Essen inklusive.

Etwas schwieriger wird es bei den großen russischen Seen wie dem Ladoga- oder Onegasee. Dort sind touristische Angebote begrenzt, die Wege lang und das Klima unbeständiger. Wer allerdings Abenteuer sucht und kein Problem mit Abgeschiedenheit hat, findet dort eindrucksvolle Natur fernab des Massentourismus.

Fazit: Der Ladogasee ist in Europa flächenmäßig am größten

Kein anderer See auf dem Kontinent kommt dem Ladogasee in Sachen Ausdehnung auch nur annähernd nahe. Seine Fläche übertrifft selbst bekannte Binnengewässer um ein Vielfaches. Wer sich für Landschaften interessiert, die in ihrer Größe fast schon ozeanisch wirken, findet hier ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie gewaltig ein See sein kann.

Das ist der größte See in Europa
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